Die 1961 gegründete Minipreis-Läden GmbH ist ein Tochterunternehmen der Firma Klingenthal, die heute erfolgreich fast 40 Verbrauchermärkte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Thüringen betreibt. Minipreis beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und hat Zentralverwaltung und Zentrallager im westfälischen Salzkotten installiert.

Die Minipreis-Logistik

Minipreis beliefert ca. 33 Filialen über das Zentrallager Salzkotten. Mehr als 80% der Waren fließen dabei bei der Beschaffung durch das Zentrallager, ca. 20% gehen „per Strecke“ vom Lieferanten direkt zur Filiale. Insgesamt verfügt Minipreis über ein Sortiment von ca. 7.000 Artikeln im Bereich Food trocken, non Food, Textil, Molkereiprodukte, Fleisch/Wurst, Obst/Gemüse. Die Filialen bestellen heute eigenverantwortlich beim Zentrallager bzw. Lieferanten. Die Kapazität des Zentrallagers ist allerdings weitgehend ausgeschöpft.

Die Aufgabe

In dieser Situation war es nahe liegend, der Frage nachzugehen, welche Produkte am kostengünstigsten über das Zentrallager und welche direkt ab Lieferant in die Filiale geliefert werden sollten. Es galt, die Kosten der alternativen Beschaffungswege „Strecke“ oder „Zentrallager“ im Sinne einer Prozesskostenrechnung transparent und vergleichbar zu machen.

Die Lösung

Die logistische Prozesskostenrechnung ist hier das richtige Instrument. Für eine Muster-Vergleichsrechnung einiger ausgewählter Lieferanten bzw. Artikel wurde seitens viaLog ein Modell erstellt, das später auf andere Lieferanten und Artikel übertragbar ist. Das Ergebnis zeigte für die untersuchten Lieferanten und deren Sortimente (ca. 350 Artikel) zumeist deutliche Vorteile bei der Abwicklung über das Zentrallager: Die Abwicklung via Zentrallager war im Gesamtprozess erkennbar billiger als die Streckenlieferung vom Lieferanten direkt zur Filiale.

Die Modellrechnung bietet eine gänzlich neue Sicht auf Kosten und Prozesse und ist die „kongeniale“ Ergänzung der konventionellen Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung. Das per Prozesskostenrechnung ermittelte Modell wurde DV-basiert Grundlage für ene konkrete „Entweder-oder-Entscheidung“ Strecke/Lager im Tagesgeschäft von Minipreis.

Ergänzendes Einsatzgebiet des viaLog-Prozesskostenmodells ist darüber hinaus der Vergleich von Problemprozessen wie Retouren oder Leergut. Für die Minipreis-Logistik-Controller bietet sich die Möglichkeit, das Verfahren auch auf andere Prozesse und Aufgaben anzuwenden.