Als einer der großen Automobilzulieferer betreibt die Happich GmbH ein Handelslager, welches ab Wuppertal den stationären Handel mit Ersatzteilen aus eigener Fertigung und Zukaufware versorgt. Täglich verlassen ca. 300 Sendungen das Lager.

Die Situation: Traditionelle Kostenverrechnung
Der logistische Aufwand des Handelslagers wurde in der Vergangenheit auf Grund fester Verrechnungsquoten an die ausliefernden Sparten des Unternehmens als „allgemeine Vertriebskosten“ weiterbelastet. Diese Vorgehensweise hatte grundsätzliche Nachteile. Der Logistikaufwand für Aufträge sehr unterschiedlicher Größe und Struktur wurde z.B. nicht differenziert. Auch Auftragsmengenschwankungen einzelner Sparten wurden nicht aufwandsgerecht berücksichtigt.

Die Aufgabe

Nach der Neugliederung des Unternehmens wurde von drei eigenständigen Profit-Centern gefordert, dass

  • eine verursachungsgerechte und detaillierte Zuordnung der anfallenden Kosten vorgenommen wird,
  • nur ein geringer Kostenteil im Sinne „fixer“ Kosten durch Schlüssel auf die Profitcenter verrechnet wird und
  • kostentreibende Prozesse verdeutlicht werden.

In die Untersuchung wurde der gesamte Prozess von Auftragsabwicklung über Lager bis Versand einbezogen. Es wurden unterschieden:

  • Klein- /Großaufträge
  • OEM- / Handelsaufträge
  • Inlands- / Auslandsaufträge
  • Aufträge aus dem allgemeinen Lager / Leistenlager / Textillager

Die Methode

Die Prozesskostenrechnung (PKR) ist eine Methode, die Gemeinkosten der indirekten Leistungsbereiche auf Basis von Aktivitäten auf definierte Prozesse zu verrechnen. Ziel ist es, diese Prozesse besser plan- und steuerbar zu machen und indirekte Kosten verursachungsgerecht zu verrechnen.

Das Ergebnis

Für die o.g. Prozesse ergaben sich stark unterschiedliche Prozesskosten. Beispielhaft sind hier zu nennen:

  • Die leistungsmengen-induzierten Kosten einzelner Auftragstypen variieren z. T. um über 100 Prozent.
  • Die Prozesskosten im Leisten- und Textillager sind signifikant höher als im allgemeinen Lager.

Nun verfügt GHE über eine verursachungsgerechte Verrechnungsmethode. Die Logistikkosten können leistungsbezogen an die drei Profit-Center weiterbelastet werden.