Die Atlanta-AG-Gruppe ist mit 1,2 Mrd. Euro Umsatz und über 1.000 Mitarbeitern Europas Nummer 1 im Handel mit frischem Obst und Gemüse. Über ein weit gefächertes Filialnetz seiner 17 Handels- und Dienstleistungszentren ist die Atlanta AG flächendeckend in Deutschland und Österreich vertreten. Das Kundenspektrum reicht vom Markthändler bis zu den Großformen des deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandels.
Die Aufgabe
Als 100%-ige Tochter des US-Markenartiklers Chiquita Brands International Inc. wuchs die Gruppe in Deutschland und Österreich historisch durch Zukauf. Hieraus ergibt sich eine Betriebstättenstruktur von 17 Standorten in Deutschland mit unterschiedlichen Funktionen: Das breite Sortiment an Früchten wird über die Prozessschritte Lagern, Reifen, Verpacken, Kommissionieren von den 17 Standorten an Empfänger europaweit gesandt.
Die Betriebsstätten-Struktur sollte grundsätzlich betrachtet, ggf. restrukturiert und optimiert werden. Untersucht wurde die
- Reduzierung von Logistik- und Regiekosten
- Reduzierung der Standorte bzw. Betriebsstätten
- Konzeption und Anmietung neuer Betriebsstätten an transportoptimalen Standorten
- Berücksichtigung von „dedicated warehouses“, also Lagerzentren, die speziell für nur einen Kunden betrieben werden.
Die Lösung
Für die Atlanta AG wurde nach der Ermittlung der Basisdaten eine mögliche Neustrukturierung der Standorte bzw. Betriebsstätten untersucht. Standort-individuell wurden Schließung, Modernisierung oder Neubau erörtert und zunächst grob bewertet. In einem zweiten Schritt wurden die Maßnahmen detailliert bezüglich Desinvestition, Investition, lfd. Kosten, etc.
Die auf die Datenermittlung folgenden Vorschläge erstreckten sich von der Reduzierung über die Integration bis hin zur Kalkulation des Neubaus einer Betriebsstätte.
Fazit der Untersuchung
Die Restrukturierung von 11 Betriebsstätten in Teilregionen auf 5 Betriebstätten ist mit guter Wirtschaftlichkeit realisierbar. Der Neubau einer Betriebsstätte in der Region West hingegen erscheint als wirtschaftlich unrentabel.
Besonderheiten
Es ergaben sich aufgrund des relativ kleinen Sortiments keine bzw. sehr geringe Bestandseffekte bei einer starken Zentralisierung.
Die Planbarkeit der Betriebsstätten-Struktur erwies sich als besonders schwierig für die Atlanta AG, da die außerordentliche Marktmacht der Lebensmittelkonzerne und Einkaufsverbände hier zum Beispiel langfristige Vorhersagen erschwerte.
Als unabhängiger Berater konnte viaLog „ohne Zwang zur Investition“ die Alternative eines Betriebsstättenneubaus ablehnen.
Wirtschaftliche Erwägungen und Servicegesichtspunkte seitens Atlanta standen ganz und gar im Vordergrund bei der Bewertung von Strategiealternativen.