Automatisierung, Flexibilisierung, Optimierung
50.187 Besucher, 1.384 Aussteller, 102.100 Quadratmeter Ausstellungsfläche – die 15. Ausgabe der LogiMAT im März dieses Jahres hat ihre Position als eine der wichtigsten Intralogistik-Messen wieder bestätigt. Eine enorme Vielzahl von Lösungen, unter anderem aus den Bereichen Technik, IT, Planung und Immobilien, wurde den Besuchern vorgestellt. Dank der weitläufigen Ausstellungsfläche konnten zudem zahlreiche große Systeme live präsentiert werden.
Angesichts der großen Fülle an Informationen fragten viele viaLog-Kunden und -Standbesucher unsere Berater: Was waren die Highlights der LogiMAT 2017? Welche Verbesserungen sind als wichtige Fortschritte einzustufen? Gibt es Innovationen, die gänzlich neue Lösungsansätze bieten? Diese Fragen haben wir zum Anlass für einen Messe-Rückblick genommen.
Trend: Automatisierung und Robotik dominieren auf der LogiMAT 2017
Die auffälligsten Höhepunkte der Messe lieferten wieder einmal die Technik-Hersteller. Sie profitieren von dem großen Interesse an Automatisierung und Robotik. Auf der LogiMAT konnten sie sich durch neue Entwicklungssprünge, insbesondere in der Kommissionierung, weiter profilieren. Zu den wichtigsten Fortschritten zählen:
- Das Angebot an automatischer Kommissionier-Technik nimmt stetig zu.
- Das Einsatzspektrum einzelner Systeme wird durch Optimierungen verbreitert.
Auf diese Weise bieten die Hersteller eine zunehmend attraktive Alternative zu bestehenden Lösungen.
Neben den Innovationen ist für die meisten Logistik-Anwender ebenso relevant, inwiefern bestehende Lösungen weiter entwickelt werden. Der Umstieg auf die verbesserte Version eines bereits im Einsatz befindlichen Systems bietet zwei wesentliche Vorteile:
- Ausgereifte Systeme sind potenziell deutlich weniger fehleranfällig als neue Lösungen.
- Bereits implementierte Technik kann meist mit geringem Aufwand gegen Upgrades ausgetauscht werden.
Welche Highlights unsere Berater neben den allgemeinen Trends besonders erwähnenswert fanden, lesen Sie auf der nächsten Seite.
Frei-verfahrbare Regalbediengeräte bieten neue Möglichkeiten
RBG, die sich unabhängig von einer Schienenführung über den Boden bewegen, bieten eine Alternative für Bereitstellung und Ware-zu-Mann-Kommissionierung. Zudem entlastet die automatische Beförderung schwerer Behälter die Mitarbeiter. Wenn sich das System bewährt, sind Bestandsgebäude mit geringer Deckenhöhe vermehrt für automatisierte Logistik nutzbar.
Klemens Hartmann, Projektleiter Technik
Visualisierung und Simulation für greifbarere Logistikplanung
In der Logistikplanung kommt vermehrt Software für die Visualisierung und Simulation, etwa von Distributionsstrukturen oder Lagerkonzepten, zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe können Berechnungen beschleunigt und Lösungsvorschläge veranschaulicht werden. Davon profitieren sowohl Kunden als auch Logistikplaner, weil die Planungen greifbarer werden und Lösungsansätze leichter diskutiert werden können.
Dirk Schlömer, Geschäftsführer
Fahrerlose Transportsysteme erweitern Kommissionierfähigkeiten
Dank Roboter-Aufbauten sollen Fahrerlose Transportsysteme in Zukunft nicht nur größere Ladehilfsmittel bewegen, sondern auch kleinteiligere Kommissioniervorgänge ausführen. Für welche Tätigkeiten sich solche Systeme am besten eignen, wird sich noch zeigen. In jedem Fall hat diese Idee das Potenzial, die Einsatzmöglichkeiten von FTS erheblich zu erweitern.
Christian Deiting, Projektleiter IT & Technik
Kommissionier-Roboter optimieren ihr Greifverhalten
Mit der Verfeinerung des Greifverhaltens wird bei einer der bislang größten Schwachstellen der Kommissionier-Roboter nachgebessert. Optimierungen bei Objekterkennung und Greiftechnik sollen ein komplizierteres und filigraneres Picking ermöglichen, sodass heterogene und chaotisch positionierte Artikel besser gegriffen werden können.
Axel Kosfeld, Projektleiter Technik
Freier Kopf dank Pick-by-Voice-Westen
Nicht völlig neu, aber nach wie vor überraschend unbekannt sind die vor wenigen Jahren eingeführten Pick-by-Voice-Westen. Mittels integrierter Lautsprechertechnik und Mikrofontechnik ermöglichen sie eine Pick-by-Voice-Steuerung in der Kommissionierung. Im Gegensatz zu den bewährten Headset-Lösungen schonen sie dabei Kopf und Ohren.
Dirk Aulbur, Projektleiter IT & Technik
Höhere Shuttle-Lager bieten 25% mehr Kapazität
Im Vergleich mit neuen Robotern mag die Information, dass Shuttle-Lager mittlerweile bis zu 25 Metern hoch gebaut werden können, nebensächlich wirken. Diese Optimierung schafft jedoch mit einem Mal mehr als 25 Prozent höhere Kapazitäten ohne zusätzlichen Grundflächenverbrauch. Angesichts knapper und teurer Gewerbeflächen ist das ein echter Fortschritt.
Stefan Hausmann, Projektleiter Technik