Helling & Neuhaus GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Seppeler Gruppe, ist als produzierendes Dienstleistungsunternehmen im westfälischen Gütersloh ansässig. Zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören die Feuerverzinkung von Stahlbauteilen und die Gitterrostfertigung.

Die Logistik

Auf dem Ladehof vor den Produktionshallen in Gütersloh werden Auflieger, Wechselbrücken, Spedition-LKWs und andere Kundenfahrzeuge be- und entladen. Die Verladung erfolgt tourengerecht und oft sehr kurzfristig. Außerdem werden auf der Ladehof-Fläche diverse Blocklager bewirtschaftet. Es herrscht drangvolle Enge.

Die Aufgabe

  • Ermittlung relevanter Basisdaten und Anforderungen, z.B. Flächen, Kapazität, Dynamik, Abläufe
  • Erarbeitung eines optimalen Layouts für die Hoffläche inkl. LKW-Stellplätzen, Regaltechnik, Einzelflächen
  • Ideenentwicklung insbesondere zur Ladehilfsmittel-Gestaltung, Einbeziehung von Lagerflächen aus der Produktion und zum verstärkten Einsatz von Wechselbrücken

Ergebnisse der IST-Aufnahme:
Die IST-Aufnahme machte die extrem schwierigen Rahmenbedingungen für die Logistik deutlich:

  • Alle Abläufe sind aufgrund von Mengenschwankungen und kurzfristigen Kunden-Aufträgen zeitlich schwer bzw. gar nicht für die Logistik planbar.
  • Die Hoffläche in der aktuellen Nutzung war zu klein: Es konkurrierten unablässig Verkehr, Lagerung, Bereitstellung und Ent-/Beladung.

Die Produktstruktur wird im logistischen Sinne als extrem sperrig bezeichnet: Fast 90 % der Waren sind nicht europalettenfähig. Die zu handhabenden Teile haben beliebige Maße, die den Transport sowie die Lagerung schwierig machen. Außerdem dürfen „Weiße“-Waren (verzinkte Stahlbauteile) aufgrund der „Weiß-Rost“-Bildung nicht im Freien gelagert werden.

Die Lösung

Die Lösung besteht in einer Optimierung des Ladehofes:
Stellplätze für Auflieger und Wechselbrücken können schräg angeordnet und LKW-Verkehrswege optimiert werden. Durch eine neue Zufahrt wird Platz gewonnenen für zusätzliche Regal- und Blocklagerflächen. Weitere Lagermöglichkeiten in der Produktion sind durch zusätzliche Regalzeilen im Breitganglager und die Realisierung einer Verschieberegalanlage zu erzielen.

Zur Ladehilfsmittel-Gestaltung:
Das Erweiterungs-Konzept enthält u.a. variabel einstellbare und stapelbare Boxen, eine ausziehbare Langgutbox und Stapelgestelle.

Highlights

Aufgrund der extrem vielfältigen und sperrigen Artikelstruktur, die von der Verzinkung von Kleinteilen bis zu Winkeln von 6m Länge reicht, war „das“ Ladehilfsmittel nicht zu finden. Stattdessen wurden in einem kreativen Prozess ergänzende Lösungen ersonnen und in das Konzept eingebracht.

Insgesamt weist die Optimierung der Verkehrswege, Lagerflächen und Ladehilfsmittel den Weg zu einer deutlich verbesserten Logistik. Das viaLog-Konzept macht Überlegungen zur kostspieligen Verlagerung der Logistik, etwa die Nutzung produktionsferner Lager- und Umschlagsflächen oder gar die Einschränkung des Kundenservices überflüssig. Helling & Neuhaus kann so seine eigenen hohen Ansprüche an die Kundenorientierung einmal mehr einlösen.